
Wenn Rückenschmerzen chronisch werden
Donnerstag, 09.09.2021
Verschleißbedingte Erkrankungen sind ein charakteristisches Merkmal der Wirbelsäule und betreffen insbesondere Bandscheiben und Facettengelenke. Dr. Holger Koepp, Chefarzt Orthopädie, erklärt, wie es zu chronischen Rückenschmerzen kommt und welche Therapiemöglichkeiten es gibt:
"Am häufigsten sind die beweglichsten Anteile, also die Hals- und Lendenwirbelsäule, betroffen. Die Wirbelsäule ist als zentrales Element des Körperskeletts besonderen Belastungen ausgesetzt. Mit zunehmendem Alter oder nach Verletzungen kommt es in der Regel zu fortschreitenden Abnutzungserscheinungen, die mit Schmerzen einhergehen. Die Schmerzen sind in der Regel gut therapierbar mit entsprechenden medikamentösen und physikalisch-physiotherapeutischen Maßnahmen.
Eine längere, erfolglose Therapie mit heftigen Beschwerden kann zu einer Chronifizierung des Schmerzes mit Veränderungen der Schmerzempfindung und Entwicklung eines sogenannten Schmerzgedächtnisses führen, wobei der Schmerz autonom vom Gehirn beeinflusst wird. In bestimmten Fällen entsteht ein neuropathischer Schmerz, der durch Schädigungen oder Erkrankungen von peripheren und zentralen Nervenstrukturen hervorgerufen wird.
Bei chronischen Rückenschmerzen sind patientenindividuelle, multimodale Therapieverfahren erfolgversprechend. Hierbei werden in spezialisierten schmerztherapeutischen Einrichtungen eine Vielzahl von verschiedenen aktiven und passiven Therapien – unter anderem Krankengymnastik, physikalische Therapie, Injektionen, Psychotherapie –, die je nach individuellen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten zusammengestellt werden, angewendet. Wichtig ist hierbei die Anleitung der Patienten zu Eigenübungen, die sie auch selbständig fortführen können."
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