Delir: Was ist das und wie kann man Betroffenen helfen?
Mittwoch, 13.07.2022
Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 35 % der Menschen über 65 Jahren an einem sogenannten Delir. Dabei handelt es sich um einen akuten Verwirrtheitszustand, der oft nur kurzzeitig anhält, aber auch längere Auswirkungen haben kann. Erkennungszeichen eines Delirs sind plötzlich einsetzende Verwirrtheit, Wesensveränderung und Halluzinationen. Die Betroffenen zeigen Einschränkungen in der Orientierung, Aufmerksamkeit und im Gedächtnis. Ein weiteres Anzeichen sind starke Schwankungen dieser Symptome.
Ein akutes Delir kann durch mehrere Ursachen ausgelöst werden. So können Veränderungen in der Tagesstruktur, psychische Stressfaktoren, akute Erkrankungen, Medikamente, Schmerzen, operative Eingriffe und selbst die vergessene Brille dazu führen. In dieser „Ausnahmesituation“ ist es besonders wichtig, beruhigend auf Betroffene einzuwirken. Ein Gefühl von Sicherheit kann durch Besuche oder vertraute Gegenstände (Kleidung, Musik) gestärkt werden. Das gewohnte Tragen einer Brille, des Hörgerätes oder der Zahnprothesen hilft den Betroffenen ebenfalls. Ein geregelter Tag-Nacht-Rhythmus sowie eine bedürfnisgerechte Ernährung stellen weitere Komponenten dar. Verordnete Medikamente sollten zudem immer auf einen Zusammenhang zum Delir überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Eine ergotherapeutische Behandlung im häuslichen Umfeld unterstützt bei der Tagesstrukturierung und der Angehörigenschulung.
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