Lebensqualität, Autonomie, Würde, Wohlbefinden

Wenn Menschen ihr nahendes Lebensende spüren, wenn Kräfte und Lebenswillen nachlassen oder sich durch wiederholte gesundheitliche Krisen erschöpfen, gilt es, Entscheidungen zu treffen, welche medizinischen Maßnahmen erwünscht, zumutbar und angemessen sind. Gerade in der Behandlung hochbetagter Patientinnen und Patienten stellt sich diese Frage oft.

In der letzten Lebensphase geht es nicht mehr darum, um jeden Preis das Leben zu verlängern, sondern herauszufinden, was Patient*innen in dieser Phase hilft, was ihre Lebensqualität verbessert und welche Wünsche für die verbleibende Lebenszeit bestehen. In diesen Situationen kann die Palliativmedizin in der Geriatrie eine wertvolle Unterstützung darstellen. Gemeinsam legen wir den Schwerpunkt nicht auf die Behandlung einer Krankheit, sondern unterstützen den Kranken dabei, die letzten Tage, Wochen oder Monate ohne unnötiges Leid, selbstbestimmt und mit der größtmöglichen Lebensqualität zu erleben.

Oftmals gilt es, zusammen mit Patientin /Patient und Angehörigen herauszufinden, wie die Gestaltung dieser herausfordernden Phase aussehen soll und wie eine angemessene Versorgung der Patientin / des Patienten gewährleistet ist.

Ist eine Betreuung zu Hause mit hausärztlicher und ambulanter palliativmedizinischer Begleitung möglich, werden während des stationären Aufenthaltes alle erforderlichen Hilfsmittel sowie ambulante pflegerische und palliativmedizinische Unterstützung (SAPV) organisiert. Eine ambulante palliativmedizinische Unterstützung durch ein SAPV-Team ist auch in Pflegeheimen möglich. Sollte eine Versorgung zu Hause oder im Pflegeheim nicht möglich sein, kann ein Hospiz der richtige Ort für schwerkranke und sterbende Menschen sein.

Manchmal tritt jedoch bereits während des stationären Aufenthaltes die Sterbephase ein und körperliche und geistige Kräfte schwinden zusehends. In unserer Klinik arbeiten Pflegekräfte und Ärzte mit palliativmedizinischer Zusatzweiterbildung, sodass eine angemessene Begleitung von Patient*innen am Lebensende in unserem Hause ermöglicht wird. Durch psychologische und seelsorgerische Begleitung können Patient*innen und Angehörige in dieser schweren Phase unterstützt werden.

Sterbende hören auf zu essen und zu trinken, was für Angehörige schwer zu ertragen sein kann. Kontaktfähigkeit, Klarheit und Atmung verändern sich. Symptome wie Schmerzen, Luftnot, Angst und Übelkeit lassen sich medikamentös meist wirksam lindern. Existentiellem Leid kann notfalls mit Bewusstsein dämpfenden Medikamenten begegnet werden. Allein das Wissen um diese Möglichkeiten reicht oft schon aus, um Ängste und Leid zu verringern.

Wichtig und hilfreich für Angehörige und behandelnde Ärzt*innen ist das Vorliegen einer Patientenverfügung, in der festgelegt wird, wie der letzte Lebensabschnitt gestaltet werden soll, welche Maßnahmen noch gewünscht sind und welche unterlassen oder gegebenenfalls beendet werden sollen. Mit Hilfe einer Vorsorgevollmacht können einer vertrauten Person Aufgaben und Entscheidungen übertragen werden, wenn der Patient oder die Patientin selbst nicht ansprechbar oder entscheidungsfähig ist.


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